Psychologische Sicherheit im Team wird oft falsch verstanden. Es geht nicht um Harmonie. Ein sicherer Raum ist nicht der, in dem alle lächeln – sondern der, in dem alle sagen dürfen: Ich sehe das anders.
Denn Psychologische Sicherheit ist kein Nice-to-have. Sie ist Teil eines effektiven Führungsverhaltens.
Denn sie ist die Basis für Vertrauen – und gleichzeitig ihre größte Probe.
Denn:
Es geht nicht darum, nett zu sein.
Es geht darum, Widerspruch aushalten zu können.
Letzte Woche sagte eine Bereichsleiterin in meinem Training:
„Wir sagen immer: Bei uns darf jeder ehrlich sein.
Aber als jemand mal widersprach, war sofort die Stimmung im Eimer.“
Willkommen im Realitätscheck.

Psychologische Sicherheit zeigt sich nicht in Feelgood-Floskeln.
Sondern daran, wie mit kritischen Fragen, Irritation und Nein umgegangen wird. Amy Edmondson (1999) beschreibt das Konzept der psychologischen Sicherheit als ein geteiltes Vertrauen innerhalb eines Teams. Es bedeutet, dass man ohne Angst vor negativen Konsequenzen Risiken eingehen, Fehler zugeben und offen kommunizieren kann. Und das wiederum führt zu besserem Lernen, mehr Innovation und Teamleistung. In der Theorie super.
Doch denke mal an deinen Arbeitsalltag. Ich frage in Trainings oft:
Darf man in deinem Team auch Dinge sagen, die unbequem sind?
Oder ist es bei euch gefährlich anzuecken?
Denn wer sich immer anpasst und weich formuliert, verliert manchmal den Blick für das Wesentliche:
Klarheit. Verantwortung. Wirkung.
Und Teams, in denen niemand mehr den Finger in die Wunde legt, verlieren oft genau das, was sie brauchen: Entwicklung.
Was es stattdessen braucht?
✅ Räume, in denen Haltung nicht gefährlich ist.
✅ Kommunikation, die nicht weichgespült – sondern wirksam ist.
✅ Führung, die auch Kritik einlädt – weil sie weiß, wie wertvoll sie ist.
Für DIESE psychologische Sicherheit setze ich ein. Daran arbeite ich.
Mit Menschen, die gehört werden müssen – gerade dann, wenn es schwierig wird.
Mit Teams, die echte Sicherheit schaffen wollen – nicht nur Scheinharmonie.
Reflektiere: Wie sicher ist Widerspruch in deinem Umfeld?
Welche Erfahrungen hast du mit psychologischer Sicherheit gemacht?
Muss sich in deinem Team etwas ändern?
Wenn ja, schreibe mir – ich unterstütze dich.
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