„Gute Führung!“- Oder: Was ist eigentlich Transformational Leadership?

So machen Sie Ihr Team leistungsfähiger und glücklicher

Führung, Leadership, oder gar transformationale Führung – was steckt hinter diesen Begriffen? Und noch wichtiger: Was können wir in punkto Führung lernen, um voran zu kommen? Was hilft im Büroalltag oder in der politischen Arbeit, genauso wie auf dem Fußballplatz?In diesem Blog-Post erfahrt Ihr:

  1. Was ist eigentlich „Gute Führung“? – unser Auftakt zur Blogreihe
  2. In 4 Schritten zu überdurchschnittlichen Leistungen: Die Königsdisziplin transformationale Führung
  3. Management: Die technische Umsetzung
  4. Leadership: Führung mit Vision – Kommunikation – Motivation
  5. Leadership und Management: Die zwei Seiten des Gehirns
  6. Transformational Leadership in der Praxis

Was ist „Gute Führung“? – unser Auftakt zur Blog-Reihe

Unsere neue Blog-Reihe „Gute Führung!“ schaut auf die vielen Facetten des Themenkomplexes Leadership. Und der Auftakt geht erstmal ans Eingemachte. An das „Was?“ Und das „Wie?“.

Und sobald wir entschlüsseln was Führung ist, können wir ihre Vorteile nutzen.

Stellt euch eine Situation vor, wie die in der dieser Fußballtrainer steckt: Er ist verzweifelt, denn trotz großer Mühen herrscht Abstiegsgefahr. Er probiert die neuesten Trainingsmethoden, steckt viel Arbeit in die Mannschaft. Dennoch sind die Spielerinnen unmotiviert und erscheinen nicht regelmäßig zum Training. „Null Bock“ statt voller Leistung. Doch, was tun? In dieser Situation hilft nur noch gute Führung.

Denn Leadership hat einen Einfluss auf unsere Arbeit, es kann sie deutlich produktiver machen. Wir sind uns jedoch seltener bewusst was sie noch kann: Gut ausgeführte Führung stärkt die Bindung ans Unternehmen und ans Team, macht die Arbeit erfüllender und kann die allgemeine Lebensqualität steigern. Und ganz wichtig: Jeder kann Führungsaufgaben ausführen. Auch in einem Kreis von Gleichgestellten können wir über uns hinauswachsen und Ideen vorantreiben. Man nennt das dann informelle Führung – eine neue Rolle, die andere uns aus freien Stücken verleihen. Zum Beispiel in der Gruppenarbeit oder bei der Planung der Weihnachtsfeier.

Gute Führung zeigt uns den Weg - wo wie ein Kompass

Gute Führung weist uns den Weg zum Erfolg

In 4 Schritten zu überdurchschnittlichen Leistungen:
Die Königsdisziplin Transformationale Führung

Mit guter Führung können sich beide Seiten, Leader und Follower, als Persönlichkeiten weiterentwickeln. Sie wachsen an ihren Aufgaben, werden für das Unternehmen oder die gemeinsame Sache gewonnen und verinnerlichen seine Werte. Ist dieses hohe Ziel erreicht, dann spricht man auch von Transformationaler Führung. Sie ist die Königsdisziplin der Führung, denn sie bringt überdurchschnittliche Leistungen zu Tage. Das Gute: Die vier Kernpunkte des Transformational Leadership kann jeder anwenden – egal ob im Kleinen bei der Motivation für die Arbeit in der Gruppe oder im Großen als Führungskraft mit Weisungskompetenz:

  1. Sei ein Vorbild! (Idealized Influence)

Fragt euch selbst: Wie charismatisch bin ich? Bin ich ein gutes Vorbild für die anderen? Vertrauen sie mir? Geht stets mit gutem Beispiel voran und steht für euer Wort ein:

  • Wenn ihr Digitalisierung predigt, dann nutzt das neue Online-Tool auch selbst.
  • Besucht als Erster im Büro den neuen Kurs für eine gesunde Work-Life-Balance, um zu zeigen, dass das Thema euch wirklich am Herzen liegt.
  • Bist du Ernährungscoach, dann biete gesunde Snacks an und bleibe selbst in gesunder körperlicher Form. Komme als Organisationscoach immer pünktlich und sei als Motivationscoach immer voll bei der Sache.
  1. Motiviere und inspiriere dein Team! (Inspirational Motivation)

Erinnert eure Mitstreiter an die gemeinsamen Werte, stärkt das Bewusstsein für das Ziel und bereitet sie mental auf den bevorstehenden Arbeitstag vor. Kurzum: Begeistert für euer Projekt!

  • Erinner als Kommunalpolitiker dein Team vor dem Beginn der heißen Wahlkampfphase noch einmal genau daran, für welche Werte ihr gemeinsam einsteht.
  • Halte eine motivierende Rede! Nutze „langweilige“ Anlässe wie Ehrungen und Jubiläen bei der Arbeit, um nochmal an den tieferen Sinn und den gesellschaftlichen Stellenwert der gemeinsamen Arbeit zu erinnern.
  • Sei als Coach für deine Coachees da! Schreibe ihnen auch zwischen den Coaching-Sitzungen und motiviere sie dran zu bleiben.
    Erinnere an die gemeinsam festgelegten Ziele und mache den schon geschafften Fortschritt deutlich.
  1. Stimuliere mit neuen Ideen! (Intellectual Stimulation)

Macht euren Mitstreitern klar, dass auch sie Widerspruch äußern dürfen. Schafft durch eine offene Arbeitsatmosphäre ein produktives Klima, das ganz neue Perspektiven und Ideen aufzeigt. Bringt frische Ideen ein.

  • Mache als Coach, Lehrer oder Professor klar: Trotz deiner Expertise brauchst auch du konstruktives Feedback, um einen guten Unterricht oder ein tolles Coaching durchzuführen.
  • Bleibe dran an den Neuerungen in deinem Feld! Trage z.B. einmal in der Woche interessante Ideen und Entwicklungen ins Team weiter und diskutiere mit den anderen darüber.
  • Bringe frischen Wind in deine politische Arbeit! Veranstalte eine interne Debatte zu unbekannten Themen, um sie vielseitig zu durchleuchten und gemeinsam neue Positionen zu finden.
  1. Erkenne die individuellen Bedürfnisse in deinem Team! (Individual Consideration)

Keine Angst vor dem Einzelgespräch. Zeigt Wertschätzung für eure Mitarbeiter und ihre Leistungen. Fragt nach Problemen, Sorgen und zeigt, dass ihr euch kümmert.

  • Ein Mitarbeiter kommt regelmäßig zu spät? Frage nach, warum dies so oft passiert.  Vielleicht gibt es wichtige Gründe oder Möglichkeiten das Problem gemeinsam zu lösen.
  • Du verteilst viele Aufgaben und Infos? Drehe den Spieß um: Fordere Vorschläge ein! So brichst du aus den typischen Mustern aus und bringst andere zum Mitdenken.
  • Zeige, dass du die Probleme deiner Mitstreiter ernst nimmst und dich für sie engagierst. Frage auch außerhalb des Wahlkampfs auch ohne konkreten Anlass im Ortsverein nach, ob Probleme vorliegen, die du beheben kannst.

Diese vier Schritte der transformational Leadership sind universell anwendbar. Immer dort, wo ihr in einer Position seid, in der Personen zu euch aufblicken und richtungsgebende Entscheidungen erwarten, sind von euch Leadership-Qualitäten gefordert.

Nelson Mandela - ein perfektes Beispiel für transformationale Führung

Gilt Vielen als Beispiel für Transformational Leadership: Nelson Mandela veränderte in Südafrika nicht nur die politischen Verhältnisse, sondern gewann seine Mitbürger auch für seine Werte und Überzeugungen.

Management: Die technische Umsetzung

Nach so viel Input zu Führung mit großen Visionen denkt manch einer vielleicht auch an fleissige Manager in grauen Anzügen. Irgendwie schwirrt bei Führung vieles als vage verwandt im Kopf herum, denn wir benutzen den Begriff „Managment“ fast gleichbedeutend mit „Chef sein“. Doch: Wisst ihr, dass Management und Führung nicht dasselbe sind? Das merkt man bei einem Blick auf die Unterschiede der beiden Begriffe.

Unter Management versteht man grundlegend Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen. Ein Manager ist planerisch unterwegs, er gestaltet Budgets, kontrolliert, ob und wie Entscheidungen umgesetzt werden. Der Manager nimmt die technische Seite ein und kontrolliert sowohl die Inhalte, als auch ihre Umsetzung. Management ist also sehr rational, technisch, umsetzend.

Leadership: Führung mit Vision – Kommunikation – Motivation

Am krassen Gegensatz Management vs. transformationale Führung erkennt man schnell: Vom Rational-Nüchternen grenzt sich Führung klar ab. Denn Leadership  steht für Visionen, Kommunikation und Motivation. Also für Aufgaben, die weit über das Rationale hinausgehen. In der einen oder anderen Form muss darum jeder, der eine Gruppe führen möchte – selbst wenn es nur ein kleines Team ist –  diese drei Punkte meistern.

Visionen: Helmut Schmidt sagte mal „Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen“. Die Forschung in Punkto Führung sieht es dagegen als ganz zentral an, Visionen und Ziele für ein Unternehmen zu entwickeln. Denn als „Leitwölfin“ an der Spitze muss man beantworten: In welche Richtung soll es sich bewegen? Wo soll das Team in einem, fünf, fünfzehn Jahren stehen? Welche Werte soll es vermitteln? Diese grundlegende Mission ist der Zielpunkt, auf den das Unternehmen hinarbeitet.

Kommunikation: Die ausgearbeitete Vision für das Unternehmen muss an die Mitarbeiter weitergegeben werden. Durch Reden, Konzeptpapiere und Statements zeigen Leader in welche Richtung sich ein Unternehmen entwickelt und wie dies zu erreichen ist. Das schafft Vertrauen und Sicherheit.

Motivation: Durch die Kommunikation werden die Ziele nicht nur vermittelt. Man will die Mitarbeiter auch für sie gewinnen! Ein motiviertes Team fühlt Wertschätzung, sieht sich als Teil von etwas, das Großes schafft und selbst ambitionierte Pläne umsetzt.

Leadership und Management: Die zwei Seiten des Gehirns

Jetzt kennen wir die Unterschiede. Doch man sollte nicht überheblich auf das Management herab schauen. Denn im Optimalfall beherrscht man beides. Denn Leadership und Management ergänzen sich wie unsere beiden Gehirnhälften perfekt. Die Leadership-Seite entwickelt Visionen, ist schöpferisch tätig und motiviert. Die Management-Seite arbeitet danach mit kühler Logik und Sachverstand an der Umsetzung dieses Zieles.

Führung und Management sind damit gleichermaßen geprägt von Emotion und von Strategie – kurzum: Man braucht strategische Empathie um gut zu führen.

Gute Führung motiviert zu Bestleistungen. Dafür kommt es auf Visionen, Kommunikation und Motivation an.

Transformational Leadership in der Praxis

Transformationale Führung und Managment finden also immer wieder zusammen statt. Und auch außerhalb des Büros! So wie bei unserem Fußballtrainer. Nimmt er sich die vier Aspekte zu Herzen, kann auch er die transformationale Führung und ihre Erfolge leben:

Sei ein Vorbild! Als erstes hinterfragt er sich selbst: Bin ich ein Vorbild? Er erkennt: „Ich sehe mit meiner Plauze nicht grade sportlich aus.“ Im Sinne guter Führung geht er selbst mit gutem Beispiel voran und beginnt endlich wieder selbst sportlich aktiv zu werden. So gewinnt so das Vertrauen und die Anerkennung seiner Mannschaft.

Motiviere dein Team! Um zu motivieren kommuniziert er zudem seine Botschaft klar an sein Team: „Der Klassenerhalt ist möglich und realisierbar!“ Er betont ihre Stärken, zeigt alte Erfolge auf und erklärt ihnen den Plan für das Team.

Stimuliere mit neuen Ideen! Er will jeden zum Mitdenken bewegen. Darum etabliert der Trainer eine neue Feedbackkultur in der Mannschaft. Statt strenger Vorgaben herrscht nun ein reger Austausch mit und zwischen den Spielern. So kommen die Mädels selbst auf neue, effektive Methoden, die ausprobiert werden.

Erkenne die individuellen Bedürfnisse in deinem Team! Nach individuellen Gesprächen mit seinen Spielerinnen hat der Trainer herausgefunden, dass es unterschiedliche Gründe dafür gibt, warum manche nicht zum Training erscheinen. Dort wo er helfen kann, unterstützt er.

Mit diesen vier Veränderungen hat der Trainer nicht nur das Ruder für den Klassenerhalt herumgerissen. Er hat die Mannschaft für die Zukunft fit gemacht. Genau das könnt auch ihr euch für die tägliche Arbeit abschauen. Denn gestärktes Teamwork und neue Methoden bereiten den Weg, so dass auf der Arbeit wie auf dem Fußballplatz klar ist: Egal wie das nächste Spiel läuft – wir machen weiter!

Transformational Leadership in der Praxis

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Ich freue mich auf Eure Wünsche, Anregungen und Fragen rund um Leadership und Transformationale Führung. Und verratet mir: Wozu wünscht ihr euch einen Blogbeitrag? Schreib mir einfach eine Mail – ich bin gespannt auf spannende Diskussionen und neue Ideen.

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